Überblick

Überblickzur Übersicht

Tipps & Informationen


Was ist ein Passepartout und was gibt es zu beachten?

Nur Fachleute und Bildexperten kennen sich wirklich mit der Materie der Passepartouts richtig gut aus. Daher informieren wir Sie hier kurz über die wichtigsten Begriffe, damit Sie das richtige Passepartout für Ihr Bild finden und bestellen können.

Begriffsbestimmung:

Passepartout leitet sich aus dem französischen passer "hindurchgehen" und partout "überall" ab.

In der Kunst wird es als Bildumrahmung einer Grafik, eines Fotos oder eines Gemäldes aus einem Karton oder Papier bis zu einer Stärke von ca. 3 mm bezeichnet, die meist unter dem Glas eines Bilderrahmens liegt. Manche Standard-Bilderrahmen verfügen bereits über einen vorgestanzten Papiereinleger, der aber keinerleich konservatorische oder Tiefenwirkung besitzt.

Passepartouts haben eine schräg angeschnittene Kante von 45 Grad, wodurch das Bild eine räumliche Tiefe enthält.

Wozu dient ein Passepartout?

Passepartouts sind eine ästhetische Ergänzung zu Ihrem Kunstwerk, denn Sie vermitteln zwischen Bild und Rahmen, fokussieren den Blick des Betrachters und erzeugen durch die Stärke eine gewisse Tiefenwirkung. Passepartouts schützen das Bild vor schädlichen Umwelteinflüssen und trennen das Kunstwerk von der Scheibe. Die Trennung vom Glas scheift eine gewisse Luftzirkulation und vermeidet bei Hochglanzfotos die sog. Newtonschen Ringe.

Gut zu wissen: Wenn Sie Ihr Bild wirklich schützen möchten, sollten Sie auch bei der Auswahl der Rückwand sorgfätig sein. Die Rückwand liegt nämlich vollflächig auf dem Bild und bietet somit eine große Angriffsfläche für schädliche Umweltstoffe.

Passepartout-Typen und Schnitte

  • Standard- / Fertigpassepartouts: Feste Standardgrößen in den gängigsten Bild- und Rahmengrößen.
  • Individuelle Passepartouts: Ausschnitte und ggf. Außenformate in Sondergrößen, die individuell auf Kundenwunsch gefertigt werden.
  • Mehrfachpassepartouts: Galerie-Passepartouts mit meheren Ausschnitten.
  • Doppelpassepartouts: Zwei- oder mehrlagige Passepartouts in meist unterschiedlichen Farben und mit unterschiedlichen Ausschnittsgrößen.
  • Verzierungen: Dank computergesteuerter Passepartoutschneider können ornamentale Verzierungen, Muster, Motiv und Schriftzüge in das Passepartout geschnitten werden.
  • V-Linie: V-förmiger Kerbschnitt in das Passepartout. Dadurch ist der farbige Kern zu sehen. Meist wird der Ausschnitt damit als zweite Linie umrandet.
  • Prägung: Statt mit einer Klinge wird werden mit einem Prägestemplem Muster oder Linien in das Passepartout geprägt. Zusammen mit bspw. goldenen oder silbernen Zierfolien lassen sich interessante Effekte erzeugen.
  • Passepartout-Druck: Bis zu einem max. Außenformat von 40x60 cm können beliebige Motive, Logos oder Schriftzüge des Künstlers oder Bildtitels auf das Passepartout gedruckt werden

Wichtige Begriffe bei den Passepartouts:

  • Zellulose: Ist der Hauptbestandteil der Zellwände bei Pflanzun und befindet sich daher auch im Passepartout (z.B. Holz, Baumwolle)
  • Alpha-Zellulose: Sehr hochwertige, gebleichte, ligninfreie Zellulose, die maßgeblich zur Alterungsbeständigkeit von Karton beträgt und bestmöglich vor äußeren Schadstoffen schützt.
  • Lignin: Ist in die pflanzliche Zellwand eingelagert und bewirkt die Verholzung der Zelle. Lignin vergilbt, wenn es Licht und Sauerstoff ausgesetzt wird.
  • Säurefrei: Der Passepartoutkarton hat zum Zeitpunkt der Herstellung einen pH-Wert von über 7 und ist somit säurefrei.
  • pH-Wert: Dieser Wert ist ein Maß für den sauren oder basischen Charkter. Die Skala geht von 1-14, wobei 7 der Neutralpunkt ist. Alterungsbeständige Passepartouts sollten einen pH-Wert von 7,5-9 aufweisen.
  • Kalziumkarbonat: Kalkverbindung, die bei der Pufferung der Passepartout-Kartons zugesetzt wird und vor Säure schützt.
  • Pufferung: Bei gepufferten Passepartouts wird bei der Herstellung Kalziumkarbonat dem neutralgeleimten Karton zugegeben, um es gegen saure Einflüsse abzupuffern.

Wie bestelle ich das richtige Format?

  • Ausschnitt: Bei Passepartout-Zuschnitten werden die Ausschnitte exakt nach Ihren Angaben gefertigt. Damit Sie das Bild hinter dem Passpartout besser montieren können, sollten Sie den Ausschnitt ca. 0,5 bis 1 cm kleiner als Ihr Bild wählen.
  • Das richtige Verhältnis: Ein Passepartout ist selten zu zu groß, aber schnell zu klein. Im Zweifel sollten Sie sich lieber für einen breiteren Rand entscheiden.
    Optische Mitte: Aufgrund einer optischen Täuschung liegt der gefühlte Mittelpunkt des Ausschnittes etwas über dem mathematischen Mittelpunkt. Dem kann man entgegenwirken, wenn der untere Rand ca. 0-5 bis 2 cm breiter ist als die anderen drei Ränder.
  • Farbige Passepartout: Mit farbigen Passepartouts können Sie die interessantesten Bildwirkungen erzielen. Im Zweifel raten wir aber zu einem hellen Passpeartout in Weiß, Creme oder Porzellan, hier kann man kaum etwas falsch machen und Sie laufen nicht Gefahr, dass Sie die Farbe irgendwann nicht mehr "sehen können".

Die verschiedenen Qualitätstufen:

  • Economy: Die Passepartouts sind nicht säurefrei und nur für einfache, wiederbeschaffbare Bilder und Drucke geeignet
  • Standard: Der Kern des Passepartouts ist auf den Ober-/ Unterseiten säurefrei gepuffert und ist pH neutral. Geeignet für Poster, Kunstdrucke und Fotografien.
  • Conservation: Das Passepartout besteht aus Alpha-Zellulose und ist für hochwertige Präsentationen wie Grafiken, limitierte Auflagen, Dokumente und Fotografien geeignet.
  • Museum: Passepartout besteht aus Baumwollhadern und ist für hochwertigste Bilder wie Originale, wertvolle oder seltene Dokumente und Fotos geeignet.

Warum werden Passepartouts gepuffert?

Die meisten Passepartouts werden mithilfe von Kalziumkarbonat (Kreide, Kalk) gepuffert. Durch die Pufferung wird der Säureanteil im Passepartout / Zellstoff gebunden. Denn aufgrund äußere Umwelteinflüsse nimmt der Passepartoutkarton über die Zeit schädliche Stoffe auf, was auch den Säureanteil beeinflusst. Das Passepartout schützt somit auch Ihr Bild vor diesen Umwelteinflüssen.